Neu-Corenia

Konrad legte eine Rast ein, rauchte eine Pfeife, und studierte die Karte. Das musste nun die Scholle Neu-Corenia sein, dachte er sich, und er befand sich somit schon sehr weit im Süden des märkischen Bundes.

Er ritt weiter und durchquerte zunächst dichte Wälder. Diese waren hier geschützt, um die jagdbaren Wildbestände nicht zu gefährden. Das Holz wurde deshalb so wenig wie möglich als Nutzholz verwendet.

Als der Wald schließlich immer mehr sanften Hügeln Platz machte, sah er in der Ferne niedrige Berge. Darin entsprang der Mahlbach, der sich durch Neu-Corenia wand. Er und die kleineren Bachläufe sorgten für fruchtbares Ackerland. Hier hatten auch schon einige Menschen eine neue Heimat gefunden. Vorwiegend Bauern, die in kleinen Siedlungen oder einzelnen Gehöften wohnten und Getreide und Gemüse anbauten und überwiegend Schafe, Ziegen und Hühner hielten. Aber auch Handwerker und ein Müller, der den Mahlbach für seine Mühle nutzte.

Er wusste, dass es in Neu-Corenia eine Bürger-Miliz gab, um wenigstens ein bisschen wehrhaft zu sein. Bei diesem Gedanken lächelte er. Vielleicht würde er nochmal vorbeikommen, und den Menschen beibringen, wie man ordentlich kämpft.

Er entschied sich, nicht an den Bergen, wohl eher Hügeln, vorbeizureiten, die dicht mit Heidekraut bewachsen waren, und an deren Fuß es eine Lehmgrube gab, aus der das Material für die schönen Töpferwaren stammte.

Er bevorzugte den Küstenweg, mit einem wunderschönen Ausblick auf das Meer. Die Küste war an den meisten Stellen wild und schroff. Aber es gab auch sanft zum Meer abfallende Gelände und einen schönen Hafen mit Fischereibetrieb. Auch sollte es dort natürliche Meerbecken geben, die weniger überspült wurden und deshalb ziemlich warm und zum Baden geeignet sein sollten. Auch das wollte er ausprobieren, wenn er irgendwann mehr Zeit hatte.

So begnügte er sich damit, in der Hauptstadt Neu-Lanum eine kurze Rast zu machen. Er konnte eine ordentliche Mahlzeit zu sich nehmen und das Pferd konnte sich ausruhen.

Würde er Fisch oder Wild wählen? Beides eine Spezialität hier. Am besten er würde beides probieren.

Neu-Lanum war ein hübsches und geschäftiges Örtchen. Es wurde hier auch liebevoll der Marktflecken genannt. Und hier wohnten auch die Mitglieder des Gründungsrats von Neu-Corenia.

Eigentlich schade, dass er nach der kurzen Rast weiterreiten musste. Aber er hatte fest vor, noch einmal hier vorbeizuschauen.